Generalinspekteur: Nur geringe Fortschritte bei der Einsatzbereitschaft der Bundeswehr

14.06.2020

Auch Bundesverteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer ist als Nachfolgerin ihrer desaströsen Amtsvorgängerin Ursula von der Leyen offenbar mit ihrem Ressort überfordert. In einem aktuellen Bericht aus dem Ministerium ist die Rede davon, daß die Einsatzbereitschaft von Großgerät und Waffensystemen der Bundeswehr in den vergangenen sechs Monaten nur leicht gestiegen sei.

Für alle 68 Hauptwaffensysteme zusammen liege sie nun „bei knapp über 70 Prozent“, heißt es in dem Bericht des Verteidigungsministeriums dazu. Dies sei aber „aufgrund der großen Streuung zwischen den einzelnen Waffensystemen nicht zufriedenstellend“, kritisiert Generalinspekteur Eberhard Zorn.

So liegt die „materielle Einsatzbereitschaft“ bei fabrikneuen ungeschützten Lastwagen bei über 90 Prozent. Als Beispiel für eine positive Entwicklung wird auch der Kampfpanzer „Leopard“ 2 genannt, dessen Einsatzbereitschaft „endlich wieder bei über 70 Prozent“ liege.

Für das Kampfflugzeug Eurofighter könne eine weitere Erhöhung des „Klarstands“ auf im Schnitt fast 60 Prozent gemeldet werden. Beim Transportflugzeug A400M – lange eine der Dauerbaustellen – habe sich die Zahl der Flugstunden seit 2017 vervierfacht.

Dramatisch wirken die Zahlen dagegen weiterhin bei den Hubschraubern. Bei diesen liege die Einsatzbereitschaft bei unter 40 Prozent. „Stark verbesserungswürdig“ ist die Lage auch beim Schützenpanzer „Puma“ eingestuft, aber auch bei Tankschiffen der Marine sowie mobilen Sanitätseinrichtungen des Militärs.

„Für den SPz PUMA verlange ich zum Ende des Jahres einen wahrnehmbaren Anstieg der materiellen Einsatzbereitschaft, da wir im letzten Jahr ein 60 Maßnahmen umfassendes Sonderprogramm mit der Industrie, dem Nutzer Heer, dem Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) und der Heeresinstandsetzungslogistik GmbH (HIL) vereinbart haben“, schreibt der Generalinspekteur.