Manuela Schwesig steht hinter Nord Stream 2: „Deutschland muß selbst entscheiden können“

12.09.2020

Im Tauziehen um die russisch-deutsche Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 hat sich jetzt die mecklenburg-vorpommersche Ministerpräsidentin Schwesig (SPD) zu Wort gemeldet. In einem „Spiegel“-Interview wartet sie mit erfreulich vernünftigen Positionen auf.

Sie verweist in dem Interview auf die wirtschaftliche Bedeutung der Pipeline und wendet sich mit Nachdruck gegen amerikanisches Fracking-Gas, das als Alternative zum russischen Gas im Gespräch ist.

Schwesig wörtlich: „Wenn wir auf das Gas aus Rußland verzichten, bliebe als Alternative nur Frackinggas aus den USA. Das ist mit Sicherheit ökologisch die schlechtere Alternative und zudem noch teurer. Ich würde mir in der Frage der Energieversorgung mehr Ehrlichkeit wünschen. Schon vor dem Fall Nawalny gab es massive Versuche der USA, Nord Stream 2 zu stoppen. Die Mitarbeiter in unserem Hafen Mukran sind verunsichert, weil US-Senatoren mit Sanktionen drohen. Das zeigt, mit welcher Härte die USA vorgehen, während sie zugleich mehr Öl aus Rußland importieren. Es geht um knallharte wirtschaftliche Interessen. Deutschland muß selbst entscheiden können, woher und auf welchem Weg es seine Energie bezieht.“

Ein Baustopp, so Schwesig, „würde im übrigen nicht nur Rußland, sondern auch Deutschland wehtun. Wir brauchen die Pipeline für die Energieversorgung in Deutschland. Und es sind auch deutsche Firmen am Bau beteiligt.“