Der Mörder Serbiens

15.12.2016

Was macht die Herrschaft des serbischen Premierministers Aleksandar Vucics aus? Lügen und Versprechungen. Er erklärt dauernd, dass alles besser werden wird, aber die Realität für die Serben bleibt düster. Erst vor kurzem behauptete Vucic, dass Serbien dieser Jahr unter den drei Ländern Europas mit dem größten BIP Wachstum sei. Doch die Weltbank widerlegte Vucics Lügen kurz darauf. Ihren Daten nach ist Serbien nicht unter den drei Spitzenländern, sondern auf dem vorletzten Platz in der Region. Hinter Serbien ist nur Mazedonien, während sogar der Kosovo, ein künstlicher Mikrostaat, eine höhere Wachstumsrate als Serbien hat. 1,8 Millionen Serben, das sind 24,6% der Gesamtbevölkerung sind armutsgefährdet. In absoluter Armut leben mehr als 628,000 serbische Bürger, das heißt, dass 9% der Serben nicht einmal genug Geld zum Essen haben.

Der US Nachrichtendienst CIA hat darüber hinaus ebenso Daten über Serbien präsentiert, die auch alles andere als rosig sind. So ist die Arbeitslosigkeit in Serbien eine der höchsten auf der Welt. Im Vergleich mit 200 anderen Ländern was die Arbeitslosenrate angeht, befindet sich Serbien auf dem 163 Platz in Gesellschaft mit einigen afrikanischen Staaten. Die beiden einzigen europäischen Länder denen es noch schlechter geht als Serbien sind Mazedonien auf dem 181 und Bosnien und Herzegovina auf dem 185 Platz. Gleichzeitig steigt Serbiens öffentliche Schuld um 5,87 Millionen am Tag. Das renommierte Magazin Forbes platzierte Serbien auf dem letzten Platz was die Qualität der Unternehmen angeht. Serbien ist weiters auf einem der letzten Plätze in Europa, wenn es um Wissenschaftsförderungen geht. Traurigerweise ist Serbien eines der ersten Länder in Europa, wenn es um die Auswanderung von gut ausgebildeten Menschen geht. Wie auch immer, das größte Problem ist, das Serbien verschwindet.

Sieht man auf die Anzahl der Auswanderer pro Million Einwanderer, hat Serbien einen historischen Rekord erreicht. Alleine 2013 haben 45,000 Menschen Serbien verlassen und 2015 verließen rekordverdächtige 58,000 Menschen das Land. Und das sind nur die offiziellen Zahlen, wobei die Frage offen bleibt, wie viele Menschen das Land unregistriert verließen. Heute ist in Serbien die Anzahl der Menschen die älter als 65 Jahre alt sind höher als jene der Menschen mit 15 Jahren. Im Zusammenhang mit der serbischen Geburtenrate bedeutet dies, dass Serbien jedes Jahr um 100.000 Menschen schrumpft. Serbien hat offiziell 7,041,599 Einwohner, aber in der Realität dürften es nur 6,900,000 sein. Am 27 November protestierte die Serbische Armee zum ersten Mal gegen die miserablen Verhältnisse in den Streitkräften. Die Demonstranten beschuldigten den Generalstabschef unverantwortlicher Maßnahmen zur Schwächung der Streitkräfte. Alleine dieses Jahr haben 1000 Soldaten die Streitkräften wegen der schlechten Bedingungen verlassen.

Dies sind die Ergebnisse von Vucics Herrschaft. Mehr noch, Vucic beleidigt die Serben. Er spricht öfters davon, dass die Serben eine schlechte Arbeitsmoral haben und dass sie nicht genug arbeiten sowie sich ein Beispiel an den Skandinaviern nehmen sollten. Vucic widerspricht sich dabei selbst. Während er für einen liberalen Staat kämpft und diesen vertritt, fordert er seine Bürger dazu auf dem Beispiel Skandinaviens zu folgen, welches einen Sozialstaat hat. Der Punkt ist, dass in Serbien alles über die Parteien funktioniert, was bedeutet, dass Qualifikation nichts wert ist und nur die Verbindungen zur Partei etwas wert sind.

Das System, welches Vucic vertritt, zerstört Serbien. Die Außenpolitik der Vucicregierung läuft den Interessen Serbiens und der Serben in der Region zuwider. Anstatt den fast zwei Millionen Serben am Balkan außerhalb Serbiens zu helfen, lässt Vucic sie im Stich. Das kann man am besten am Beispiel Montenegros erkennen. Aleksandar Vucic hat den i“nszenierten Putsch“ in Montenegro offen unterstützt. Die Regierung Milo Djukanovics hatte im Angesicht einer drohenden Wahlniederlage am 16 Oktober entschieden einen Staatsstreich herbei zu phantasieren und die Opposition dafür zu beschuldigen. Als plötzlich klar wurde, dass der Putsch inszeniert war, brauchte Milo Djukanovic Hilfe, welche er bei Aleksandar Vucic fand. Der serbische Premierminister bestätigte alle Behauptungen Djukanovics als wahr. Er sagte, dass serbische Geheimdienste alles bestätigen würden. Aber er lieferte dafür keine Beweise. Während Vucic behauptet, dass Serbien die besten Beziehungen zu Montenegro in seiner ganzen Geschichte unterhält, wird alles serbische in Montenegro verfolgt.

Milo Djukanovic versucht mit aller Kraft eine neue Identität zu erschaffen, aber auch eine neue Kirche und eine neue Sprache – das alles mit dem Ziel, jegliche Spur Serbiens auszulöschen. Vucics Regierung unternimmt nichts um die Position der Serben auf dem Balkan oder Serbiens in der Region zu stärken.

Es liegt auf der Hand, dass Serbien verfallen wird, so lange Aleksandar Vucic an der Macht ist. In dem Moment als er an die Macht kam, gab er bekannt bis 2020 regieren zu wollen. Mit seiner Machtübernahme hat Vucic darüber hinaus die vitalen Interessen Russland in Serbien und auf dem Balkan unterminiert. Obwohl die geopolitische Position Russlands heute komplex ist, muss es aktiv am Sturz des Vucicregimes arbeiten. Das ist der einzige Weg für Serbien, um wieder ein starker und unabhängiger Staat zu werden.

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