51 Prozent des deutschen Mittelstands sind wegen Corona-Maßnahmen existenzgefährdet

Samstag, 18 April, 2020 - 09:03

Neue Hiobsbotschaften aus Corona-Land: jeder zweite deutsche Mittelständler sieht sich in seiner wirtschaftlichen Existenz bedroht, sollten die geltenden Einschränkungen des öffentlichen Lebens noch weitere vier Wochen andauern. Das geht aus einer Umfrage des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW) hervor. 51 Prozent der 1812 Unternehmen, die sich daran beteiligten, äußerten demnach diese Auffassung.

Mehr als drei Viertel der Unternehmen und Selbstständigen (76 Prozent) gaben dem Bericht zufolge zudem an, daß die bisher ausgezahlten staatlichen Hilfen nicht ausreichten, um ihren Finanzbedarf zu decken. Mehr als 50 Prozent der befragten Betriebe beantragten demnach Soforthilfen. 35 Prozent wollten für ihre Beschäftigten Kurzarbeitergeld in Anspruch nehmen. Jeweils 19 Prozent der Unternehmen nutzen der Umfrage zufolge das Aussetzen von Steuervorauszahlungen oder Steuerstundungen.

Verbandspräsident Mario Ohoven warnte, mit Krediten allein sei Mittelständlern nicht nachhaltig zu helfen, da sie die Schuldenlast weiter erhöhten und somit eine Insolvenz häufig nur in die Zukunft verlagert werde. „Der Mittelstand braucht jetzt einen Dreiklang aus einem konkreten Exit-Fahrplan, raschen Liquiditätshilfen sowie einem Konjunkturprogramm mit nachhaltigen Steuersenkungen“, sagte Ohoven dem „Handelsblatt“. Andernfalls drohe bei mittelständischen Unternehmen und Selbstständigen „ein Kahlschlag ungeahnten Ausmaßes“.

Alle News