Weitere „Autonome Zonen“ in den USA

19.06.2020

Nach der Ausrufung einer „Autonomen Zone“ in einem Stadtviertel der US-Pazifikstadt Seattle versuchen sich westliche Mainstream-Medien im Schönreden: bei den neuen Machthabern, ist zu lesen, handle es sich im westlichen um Künstler und Vertreter von Minderheiten, die öffentliche Diskussionsveranstaltungen abhielten und über selbstverwaltete Tafeln kostenlose Nahrungsmittel verteilten.

Tatsache ist allerdings, daß sich die demokratische Bürgermeisterin der Stadt, Jenny Durkin, demonstrativ gegen die Regierung in Washington stellt und sich einer Räumung des besetzten Areals in der Stadtmitte widersetzt. Auch der demokratische Gouverneur des Bundesstaats Washington, Jay Inslee, erklärte sich solidarisch mit der „Autonomen Zone“.

Inzwischen weitet sich der Aufstand aber aus. In den letzten Tagen sind weitere autonome Zonen entstanden: in Nashville, Portland und sogar in Chicago. Nur in Asheville, North Carolina, griff die Polizei ein und räumte die bereits errichteten Barrikaden wieder weg.

In Seattle herrscht unterdessen nach Berichten örtlicher Medien und Beobachter das Recht des Stärkeren. Der betroffene Stadtteil Capitol Hill galt früher als die neue LGBT-Hauptstadt Amerikas. Sogar die Bürgersteige waren in Regenbogenfarben gestrichen. Jetzt hat dort der Rapper Solomon Raz Simone ein strenges Regiment durchgesetzt. Der lokale Hip-Hop-Star hat sich zum Kommandanten der „Autonomen Zone“ ausgerufen.

Örtliche Geschäftsleute werden offenbar mit Schutzgelderpressungen drangsaliert. Geschäfte und Restaurants haben ihre Schaufenster verbarrikadiert. Sie erleiden Verluste wegen der turbulenten Ereignisse. Wegen des Abzugs der örtlichen Polizeiwache hat sich auch die Sicherheitssituation in der „Autonomen Zone“ drastisch verschlechtert.