"Nord Stream 2": Jetzt provoziert Polen mit U-Booten und Kriegsschiffen

07.04.2021

Die Arbeiten an der russisch-deutschen Ostseepipeline Nord Stream 2 gehen trotz massiver Sabotageversuche der USA und ihrer Verbündeten ihrem Ende entgegen. Jetzt sorgen Gerüchte für Gesprächsstoff, wonach Polen, derzeit der amerikafreundlichste US-Vasall in Europa, sogar mit militärischen Mitteln versucht haben soll, die Vollendung der Gaspipeline noch zu verhindern.

Vor wenigen Tagen hatte der Betreiber des Pipelineprojekts, die Nord Stream 2 AG, die gezielte Störung der Bauarbeiten durch zivile und militärische Schiffe beklagt. In einer Mitteilung des Konsortiums hieß es: „Es geht offensichtlich um geplante und vorbereitete Provokationen, bei denen sowohl Fischereifahrzeuge als auch Kriegsschiffe, U-Boote und Flugzeuge eingesetzt werden, mit dem Ziel, die Umsetzung des Wirtschaftsprojekts zu verhindern. Das ist wohl ein bislang beispielloser Fall in der Geschichte.

So sei etwa am 28. März weniger als eine Meile vom Rohrverlegeschiff „Fortuna“ entfernt ein nicht gekennzeichnetes U-Boot aufgetaucht. Einen Tag später habe ein Kriegsschiff der polnischen Marine nahe der „Fortuna“ ein Manöver durchgeführt.

Polen verwahrt sich nun heftig gegen diese Vorwürfe. Aus dem Verteidigungsministerium in Warschau verlautete, zwar sei am 29. März ein Schiff der Marine auf offener See seiner „gesetzlichen Aufgabe“ in der Nähe des Pipelinebaus nachgegangen. Dabei sei aber der Sicherheitsabstand eingehalten worden und alles korrekt abgelaufen. Auch absolvierten Flugzeuge der polnischen Marine regelmäßig Patrouillenflüge über der Ostsee. Diese seien aber im Einklang mit den internationalen Bestimmungen und verfolgten nicht die Absicht, sich in die Aktionen ziviler Stellen einzumischen.

Laut Nord Stream 2 AG sind inzwischen 2339 der insgesamt 2460 Kilometer Rohre verlegt worden. Das Projekt sei damit zu 95 Prozent fertig. Aktuell wird nur noch in den Gewässern Dänemarks und Deutschlands gebaut.