Erster bundesweiter „Warntag“ floppt

Samstag, 12 September, 2020 - 16:57

Der von Bund, Ländern und Kommunen seit langem angekündigte erste „Warntag“ am Donnerstag ist nach allgemeiner Einschätzung gründlich danebengegangen. So gut wie nichts funktionierte, wie es sollte, flächendeckend blieben die Sirenen still.

Laut dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) wollten die Behörden mit dem Warntag die Bevölkerung eigentlich für das Thema Katastrophenschutz und -vorsorge sensibilisieren. Dabei sollten die vorhandenen technischen Warnsysteme sowie technische Schnittstellen erprobt werden. So war geplant, Warnmittel wie zum Beispiel Warn-Apps, Nachrichten über Radio und Fernsehen, aber auch Sirenen und Lautsprecherwagen zu testen. Der Probealarm war für 11.00 Uhr anberaumt, um 11.20 Uhr sollte die Entwarnung folgen.

Jedoch waren in vielen Städten keine Sirenen zu hören – was nicht überrascht, da sie vielerorts längst abgebaut sind (wie etwa die Münchner Feuerwehr mitteilte). Auch bei der Warn-App NINA gab es Probleme. Die angekündigte Warnmeldung erschien bei vielen Usern überhaupt nicht, die Entwarnung kam statt um 11.20 Uhr erst um 11.40 Uhr.

„Die Auslösung des Probealarms am heutigen ‚Warntag 2020‘ ist aufgrund eines technischen Problems fehlgeschlagen“, räumte das Bundesinnenministerium unumwunden ein. Das BBK wiederum erklärte Verspätungen bei MoWaS-Meldungen mit einer „nicht vorgesehenen zeitgleichen Auslösung einer Vielzahl von Warnmeldungen“ über die Anwendung. Das im Vorfeld besprochene Konzept habe eine reine Auslösung durch den Bund vorgesehen.

Künftig findet der bundesweite Warntag dem Amt zufolge jährlich an jedem zweiten Donnerstag im September statt.

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