Bundeswehr-Elitetruppe KSK wird teilaufgelöst

01.07.2020

Eine militärische Truppe, die wegen mutmaßlicher patriotischer Gesinnung aufgelöst wird – das ist vermutlich weltweit einzigartig. Genau das passiert jetzt bei der Bundeswehr-Elitetruppe Kommando Spezialkräfte (KSK). Weil den Soldaten „Rechtsextremismus“ unterstellt wird, soll eine 70 Mann starke Kompanie des KSK jetzt komplett aufgelöst werden.

Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer verkauft diesen Schritt der Öffentlichkeit gegenüber als „Reißleine“, die gezogen werden mußte. Gegenüber der linken „Süddeutschen Zeitung“ erklärte sie, das KSK habe sich „in Teilen verselbstständigt, auch weil es eine toxische Führungskultur einzelner gab. Daraus folgt, daß das KSK nicht in seiner jetzigen Verfassung bestehen bleiben kann.“

Die von den beanstandeten Vorgängen betroffene 2. Kompanie soll nun aufgelöst und das KSK grundlegend reformiert werden. Bis zur Neustrukturierung soll die Truppe auch nicht mehr an Übungen und Einsätzen teilnehmen.

Ende Oktober soll erste Bilanz gezogen werden. Die Zeit bis dahin bezeichnete die Verteidigungsministerin als „Bewährungschance“.

Das etwa 1400 Mann starke Kommando Spezialkräfte wurde 1996 gegründet und operiert im Geheimen. Zu seinen Aufgaben zählen die Rettung deutscher Staatsbürger aus Kriegs- und Krisengebieten, die Festnahme von Kriegsverbrechern und Terroristen, der Informationsgewinn in Krisengebieten, die Ausbildung verbündeter Streitkräfte sowie die Bekämpfung strategisch wichtiger Stellungen eines Gegners.