Desinformations-Netzwerk „Integrity Initiative“
Die britische Regierung unterhält ein weitgespanntes Desinformations-Netzwerk, das unter dem Namen „Integrity Initiative“ im gesamten EU-Raum tätig ist und vor allem Desinformationsarbeit gegen Rußland betreibt. Das geht aus einem von der Hackergruppe „Anonymous“ am 4. Januar veröffentlichten Scan von Geheimdokumenten des britischen Datenprojekts hervor. Anonymous veröffentlichte insgesamt mehrere Dutzend Dokumente zur Tätigkeit der britischen Geheiminitiative in Großbritannien und zahlreichen anderen Ländern.
Ziel der „Integrity Initiative“ ist es demnach, „pro-russische“ Standpunkte und Informationen zu sabotieren und andererseits anti-russische Kampagnen zu fördern und zu starten, um Rußland politisch zu isolieren. Ferner sollen in ganz Europa und darüber hinaus „anti-russische Zellen“ aufgebaut werden. Auch im postsowjetischen Raum, beispielsweise in Moldawien, Serbien oder Armenien, ist die „Integrity Initiative“ aktiv. Allein im EU-Raum sollen in neun Staaten (Spanien, Frankreich, Deutschland, Griechenland, Niederlande, Litauen, Norwegen, Serbien und Italien) sogenante „Cluster“, also regionale Zellen, aufgebaut werden. 18 weitere Länder, auch in Übersee, sollen mit eigenen Regionalbüros folgen.
Das „Integrity Initiative“-Programm wurde 2015 vom Institute of Statecraft (IfS), einer von Mitarbeitern britischer Geheimdienste gegründeten Stiftung, ins Leben gerufen. Die Organisation, die ihre Mitarbeiter vor allem aus Geheimdienstkreisen rekrutiert, wird vom ehemaligen NATO-Chefberater für Zentral- und Osteuropa, Christopher Donnelly, geleitet.
Das 2015 ins Leben gerufene „Integrity Initiative“-Programm des IfS wird vom britischen Außenministerium, der NATO, dem US-Außenministerium und dem litauischen Verteidigungsministerium finanziert. Ziel sei es „die Demokratie gegen russische Desinformation zu verteidigen“. Die regionalen Zellen der „Integrity Initiative“ sollen mit möglichst einflußreichen Personen, vor allem Journalisten, besetzt werden, die transatlantische und anti-russische Propaganda möglichst effektiv verbreiten können.
Im Fokus der medialen Desinformationsarbeit der „Integrity Initiative“ stehen den von Anonymous veröffentlichten Dokumenten zufolge derzeit die oppositionelle britische Labour-Party und russische Medienunternehmen wie RT (früher: Russia Today) und „Sputnik“.
Bereits vor Gründung der „Integrity Initiative“ 2015 wurden in einem internen Bericht des IfS – ebenfalls laut Anonymous – Möglichkeiten der Schädigung Rußlands vorgeschlagen, so etwa der Ausschluß Moskaus aus der G8 (inzwischen geschehen) und der Welthandelsorganisation (WTO). Weiterhin seien die anti-russischen Sanktionen auszuweiten, kulturelle Beziehungen einzustellen und die gezielte Ausrichtung westlicher Leitmedien wie der BBC oder der New York Times auf die Bürger Rußlands in russischer Sprache auszubauen, während russische Auslandsmedien wie Sputnik oder RT verstärkt sanktioniert werden sollen.
Quelle: ZUERST!