Mazedonien: Montenegrinisches Szenario der Machtergreifung ist nicht ausgeschlossen

12.12.2016

Die Interim-Mazedonische Revolutionäre Organisation - Demokratische Partei für die mazedonische nationale Einheit (VMRO-DPMNE) unter der Leitung des ehemaligen Premierministers Nikolai Gruevski und der Sozialdemokratischen Union Mazedoniens, deren Vorsitzender Zoran Zaev ist, haben bei den Frühwahlen ihren Sieg erklärt.

Ein alter Streit

In diesem Fall hat das VMRO-DPMNE nach der Verarbeitung von 98% der Stimmzettel seine Gegner um einige Prozentpunkte übertroffen. Die Koalition von Nikola Gruevski gewann fast 38% der Stimmen, während die Partei von Zoran Zaev etwa 35,5% gewann. Diese beiden Organisationen haben ihren Sieg verkündet und forderten Anhänger auf, auf den Straßen vor ihrem Hauptquartier zu feiern. Entsprechend sind zivile Konflikte nicht ausgeschlossen, wie es vor ein paar Jahren schon geschehen ist.

Der albanische Faktor

Zur gleichen Zeit gelang es den vier albanischen Parteien fast 25 Sitze im Parlament zu nehmen. Diese Parteien sind wahrscheinlich bereit, den Pro-NATO Kurs von Zoran Zaev, wie die nationalen Minderheiten (Albanians und Bosniaks) in Montenegro zu unterstützen. Offensichtlich unterstützen Albaner den Westen und die NATO aufgrund der Unterstützung, welche sie im Zuge der Abspaltung des Kosovo erhalten haben. Mazedonische Albaner, die überwiegend im Nordwesten und Westen des Landes leben, haben längst ähnliche Pläne zur Schaffung von Autonomie und anschließend zur Schaffung eines "Groß-Albaniens" gehabt. Doch im Jahr 2015, als sie die Chance hatten, die Instabilität in Mazedonien zu nutzen, verboten die westliche Bosse Zaevs die Verwendung des albanischen Faktors.

Das Scheitern der westlichen Politik

Unabhängig davon, wer die nächste Regierung bilden wird, ist der pro-westliche Kurs von Mazedonien zum Scheitern verurteilt. Die NATO-Mitgliedschaft des Landes wird aufgrund des bekannten Streites mit Griechenland blockiert, und die EU wird mit einer anhaltenden politischen Krise keines der ärmsten Länder Europas akzeptieren. Mittlerweile ist Russland der größte Exporteur in Mazedonien, der auch die kulturelle Bindungen aktiv vorantreibt.

Europäische Intrige

Nun könnte sich die Situation aber irgendwie ändern. Die Frühwahlen fanden im Zusammenhang mit der Vereinbarung zwischen bitteren Rivalen, Gruevski und Zaev statt, deren Vermittler die Europäische Union war. EU-Staats- und Regierungschefs verbergen nicht die Tatsache, dass sie Mazedonien als "neue Türkei" betrachten. Ein Land, das Migranten im Austausch gegen Versprechen aufnehmen oder abschrecken soll.