Aggressive Signale aus Washington: Neue US-Raketen sollen nach Europa

02.11.2020

Die USA wollen im Verhältnis zu Rußland weiter an der Eskalationsschraube drehen. Jetzt wollen US-Militärplaner ultramoderne Hyperschall- sowie Mittel- und Kurzstreckenraketen in Europa stationieren. Das sei zur Abschreckung Rußlands nötig, erklärte der Sicherheitsberater des US-Präsidenten, Robert O’Brien.

„Wir sind aus dem INF-Vertrag ausgestiegen. Im Ernstfall werden wir derartige Waffen in Europa stationieren, um Rußland abzuschrecken“, sagte der Berater im Hudson Institute, einer führenden konservativen Denkfabrik in den USA.

Der unbefristete INF-Vertrag über die Reduzierung bodengestützter Mittel- und Kurzstreckenraketen war vom früheren russischen Präsidenten Gorbatschow und US-Präsident Reagan 1987 in Washington unterzeichnet worden. Am 2. August 2019 kündigten die USA den Vertrag einseitig auf.

Kremlchef Putin hatte erst dieser Tage erklärt, daß Rußland keine landgestützten Mittel- und Kurzstreckenwaffen in Europa oder in anderen Teilen der Welt stationieren werde, solange die USA davon absehen. In Washington ist man aber nicht an Entspannung, sondern an der strategischen Einkreisung Rußlands interessiert. Bislang besitzt hochmoderne Hyperschallwaffen, wie sie die US-Planer jetzt in Europa stationieren wollen, nur Rußland. Schlüssige Beweise, daß auch die USA inzwischen über einsatzfähige Modelle der ultraschnellen Projektile verfügen, existieren bislang nicht.