Lawrow: USA versuchen Dominanz mit „Druckmitteln“ aufrechtzuerhalten

Mittwoch, 17 April, 2019 - 09:27

Der russische Außenminister Lawrow hat bei einem Treffen mit Studenten der Diplomatischen Akademie des russischen Außenministeriums die Rolle der USA im internationalen Wirtschaftsgeschehen umrissen. Lawrow zufolge schrumpft die Rolle der USA in der Weltwirtschaft zunehmend, weshalb sich Washington verstärkt illegaler Methoden bediene.

Wörtlich sagte Lawrow: „Die Vereinigten Staaten sind immer noch die führende Macht, aber ihre Rolle schrumpft. (…) Und in der Wirtschaft sind die USA bereits nicht mehr in der Lage, auf ehrliche Weise zu konkurrieren.“ Sie griffen deshalb verstärkt auf ökonomische und informationstechnische „Druckmittel“ zurück, um „künstlich die Dominanz wiederzuerlangen“. Lawrow zählt hierzu Sanktionen und Handelskriege, etwa im Streit um die Ostsee-Pipeline Nord Stream 2.

Die Prinzipien der Welthandelsorganisation WTO seien aufgrund der amerikanischen Vorgehensweise bereits einer „Erosion“ ausgesetzt.

Erst dieser Tage hatte im gleichen Zusammenhang auch der Vorstandsvorsitzende der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer, Michael Harms, die US-Sanktionen gegen europäische Unternehmen, die mit russischen Organisationen zusammenarbeiten, als eine Verletzung der Völkerrechtsnorm bezeichnet. Harms wies zudem darauf hin, daß die im April des vergangenen Jahres von den USA eingeführten oder vorbereiteten Sanktionen kein klares politisches Ziel mehr verfolgten.

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