Bannon darf Denkfabrik nicht eröffnen – vorerst

Samstag, 20 März, 2021 - 08:19

Man hat lange nichts mehr von ihm gehört, jetzt sorgt er wieder für Gesprächsstoff. Die Rede ist von Steve Bannon, dem ehemaligen Chef- und Strategieberater von Ex-Präsident Donald Trump. Ihm wurde jetzt untersagt, eine rechtskonservative Denkfabrik in der Nähe von Rom zu eröffnen.

Der italienische Staatsrat, eine Art oberstes Verwaltungsgericht in Italien, hat kürzlich ein bereits ergangenes Urteil im bereits seit Jahren dauernden Rechtsstreit zwischen Bannon und der Region Latium aufgehoben. Bannon wollte seinen think tank eigentlich in der Abtei Trisulti eröffnen, einer 800 Jahre alten Kartause 100 Kilometer südöstlich von Rom. Jetzt machte der Staatsrat in Rom einen dicken Strich durch diese Rechnung.

Bannon wollte zusammen mit dem Leiter des Dignitas Humanae Institute, Benjamin Harnwell, eine Akademie für Gleichgesinnte betreiben. Auf dem Lehrplan sollten Philosophie, Wirtschaftswissenschaften, Theologie und Geschichte stehen. Bannon selbst wollte einen Kurs zum Umgang mit modernen Medien leiten.

Harnwell hatte 2018 eine Ausschreibung der Regierung für das Kloster gewonnen. Für eine Jahresmiete von rund 100.000 Euro hätte die Akademie 19 Jahre lang dort betrieben werden können.

Während Trumps Amtszeit wurde das Projekt auch von italienischen Politikern wie wie dem damaligen Lega-Innenminister Salvini unterstützt. Linke Lobbyisten und die üblichen Bedenkenträger schlugen dann aber Alarm, und es gab Klagen unter anderem vonseiten des Kultusministeriums.

Bannon will sich aber nicht geschlagen geben. Er bezeichnete das Urteil des Staatsrates als „Witz“, der weitere Schande über die italienische Justiz bringe. Er habe die Absicht, das Urteil anzufechten und zu gewinnen, ließ er verlauten.

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