China: Nigerianer sehen sich diskriminiert

Donnerstag, 4 Juni, 2020 - 08:31

Nicht nur in den USA sehen sich Schwarze derzeit wieder verstärkt als „Rassismus“-Opfer. Auch in China gibt es offenbar Grund zur Klage. 268 Nigerianer wurden jetzt wegen angeblich diskriminierender Vorfälle in China per Flugzeug aus dem Reich der Mitte zurück in die Heimat geflogen (wo sie sich nun freilich einer 14-tägigen Quarantäne unterziehen müssen). Dies teilte die Vorsitzende in der nigerianischen Diaspora-Kommission (NIDCOM), Abike Dabiri-Erewa, mit.

Der Vorgang ist nicht der erste seiner Art. Wie das nigerianische Nachrichtenportal „The Nation“ meldete, wurden seit Ausbruch der Corona-Epidemie insgesamt 1257 Nigerianer aus verschiedenen Teilen der Welt wieder nach Hause zurückgebracht. Mehr als 4.000 warten noch auf ihre Rückführung.

In China soll es – in der Stadt Guangzhou – zu „Mißbrauchsfällen“ an Afrikanern gekommen sein. Nigerianer und andere Schwarzafrikaner sollen dort von Krankenhäusern und Einkaufszentren ferngehalten worden sein. In anderen Fällen sollen die Afrikaner auch aus ihren Häusern oder Hotelzimmern vertrieben worden sein. „The Nation“ sprach darüber hinaus von Angriffen auf offener Straße auf Afrikaner.

Die nigerianische Regierung hängt den Fall immerhin so hoch, daß der nigerianische Außenminister Geoffrey Onyeama im April erklärte, er habe den chinesischen Botschafter in Nigeria einbestellt, die Besorgnis der Regierung über die Vorwürfe der Mißhandlung von Nigerianern zum Ausdruck gebracht und die chinesische Regierung zum Eingreifen aufgefordert.

Offenbar als Reaktion auf die Vorkommnisse beschloß das Unterhaus des nigerianischen Parlaments wenig später, die Legalität chinesischer Staatsbürger und ihrer in dem westafrikanischen Land ansässigen Unternehmen zu untersuchen.

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