Nothilfe-Schecks mit Trumps Unterschrift

19.04.2020

US-Präsident Trump ist ein Profi der Selbstinszenierung. Jetzt hat das amerikanische Finanzministerium angeordnet, Trumps Namen auf die Notschecks für Millionen von Amerikanern drucken zu lassen – ein beispielloser Vorgang.

Rund 70 Millionen Menschen sollen in der Corona-Krise von den kommenden Tagen an einen Scheck über 1200 Dollar bekommen, pro Kind soll es zusätzlich 500 Dollar geben. Diese Direkthilfen an Steuerzahler gehören zum mehr als zwei Billionen Dollar schweren Hilfspaket der US-Regierung, das dem Einbruch der Wirtschaft entgegenwirken soll.

Wenn Empfänger demnächst ihre Schecks öffnen, wird auf der linken Seite der Name des Präsidenten stehen. Verspätungen bei der Auslieferung der Schecks werde es deshalb aber nicht geben, sagten Mitarbeiter des Finanzministeriums.

Die „Washington Post“ weist darauf hin, daß es das erste Mal sein wird, daß der Name eines Präsidenten auf einer Auszahlung der IRS erscheint. Weder bei routinemäßigen Rückerstattungen noch bei Notschecks, die die US-Regierung in den vergangenen Jahrzehnten an Steuerzahler aushändigte, habe es so etwas bisher gegeben. Das Blättchen wertet die Entscheidung als Zeichen dafür, daß Trump versuche, die Auszahlung von Corona-Hilfen für sich zu beanspruchen und sich – sechs Monate vor den Präsidentschatswahlen – schon einmal mit einem Wahlgeschenk an die Öffentlichkeit zu wenden. Die Idee für Schecks als Direkthilfen habe ursprünglich nicht Trump gehabt, sondern unter anderem der republikanische Senator Mitt Romney.

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