Die Türkei als Spielball der Nato

20.12.2016

Die Ermordung des Botschafters der Russischen Föderation in der Türkei Andrej Karlov muss unbedingt als Teil der Maßnahmen gesehen werden, welche den Dialog zwischen Russland und der Türkei stören sollen. Es ist sicher kein Zufall, dass dieser Anschlag am Tag vor dem wichtigen Ministertreffen in Moskau stattfand, an dem die Außen- und Verteidigungsminister von Russland, der Türkei und des Irans teilnehmen.

Die Entwicklung in Syrien läuft gegen die Interessen des Westens und ist trotz weiterer Unterstützung der „moderaten Rebellen“ nicht mehr aufzuhalten. Und da sich die Beziehungen zwischen Russland und der Türkei verbessert haben, musste nun versucht werden, diese Annäherung zu torpedieren. Aber wie die planmäßige Abhaltung des Ministertreffens in Moskau zeigt, erreichten die feigen Hintermänner mit der Ermordung des Botschafters nicht ihr Ziel.

Wie wir nun gut erkennen können, ist Russland nicht nur Militärstrategisch dem Westen immer einen Schritt voraus, sondern auch auf der Diplomatischen Ebene. Aber in erster Linie wird Russland, im Gegensatz zu westlichen Staaten, im Nahen Osten als seriöser Partner angesehen. Die Türkei hat es geschafft sich nicht durch einen „Nato-Putsch“ in eine schwere innenpolitische Situation katapultieren zu lassen, nun müssen die Verantwortlichen dieses Staates auch ein sensibles Handeln in der Außenpolitik an den Tag legen.

Die ersten Schritte in dieser Angelegenheit sind sicher mit der Aufrechterhaltung des Dialogs mit Russland gegeben. Selbstverständlich werden die Mächte, welche an einer solchen Entwicklung nicht interessiert sind, weitere Provokationen durchführen, aber ab einem gewissen Punkt werden diese keinen Einfluss mehr haben. Dies sehen wir schon jetzt nach der Ermordung des Botschafters.

Momentan kann wirklich gesagt werden, dass die transatlantischen Kriegstreiber immer mehr in eine defensive Position getrieben werden. Es ist überaus wichtig, dass sich die Türkei nicht als Helfershelfer der Kriegstreiber einspannen lässt. Bei der Stabilisierung der Situation in Syrien hat die Türkei bis jetzt eine sehr unrühmliche Rolle gespielt. Allerdings gibt es immer noch Zeit, die vergangenen Fehler auszubessern und eine verantwortungsvolle Position in der Region einzunehmen.

Außerdem sollten sich die Türken langsam überlegen, ob eine Nato-Mitgliedschaft wirklich dem kulturellen Wesen des Türkischen Volkes entspricht, das historisch immer seine Souveränität als höchstes Gut betrachtete.