Proteste und prominente Gäste beim Wiener Akademikerball

Montag, 20 Januar, 2020 - 14:44

In Österreich wirft der traditionelle Akademikerball seine Schatten voraus. Er findet am Freitag wie jedes Jahr in der Wiener Hofburg statt und wird – wie üblich – von linken Gegenprotesten begleitet.

Für Rauschen im Medien-Blätterwald sorgt schon im Vorfeld der Umstand, daß als Gast diesmal auch der Chef der österreichischen Identitären, Martin Sellner, erwartet wird. Nicht nur in ÖVP-Kreisen wird kritisiert, daß dadurch die oftbehauptete Distanz der Freiheitlichen zum „Extremismus“ konterkariert werde.

Daß Sellner am Akademikerball der FPÖ teilnehme, offenbare „wieder einmal, daß es innerhalb der FPÖ keine klare Haltung gegen diese Organisation gibt“, sagte der ÖVP-Nationalratsabgeordnete Martin Engelberg. „Vor einiger Zeit meinte Hofer, daß eine Verbindung zu den Identitären und eine Aktivität in der FPÖ unvereinbar sind. Die Teilnahme Sellners am Akademikerball macht diese Aussage aber völlig unglaubwürdig“, erklärte der ÖVP-Parlamentarier. Strömungen wie die Identitären hätten in einer liberalen und aufgeklärten Gesellschaft nichts verloren. „Eine solche klare Abgrenzung erwarte ich mir auch von Norbert Hofer und seiner Partei“, so Engelberg.

Neben prominenten FPÖ-Politikern und Burschenschaftern werden auch Gäste aus dem Ausland erwartet. Gegner halluzinieren deshalb auch ein „internationales Vernetzungstreffen von Rechtsextremen“.

Rund um den Ball wollen auch heuer wieder linke Gegner demonstrieren. Das diesjährige Motto lautet „FPÖ-Burschiball blockieren“. Die Polizei hat angekündigt, daß es rund um das Veranstaltungsgelände wie jedes Jahr wieder ein sicherheitspolizeiliches Platzverbot geben wird.

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