Russland stieß 96 Prozent seiner Dollar-Reserven ab

22.05.2020

Rußland setzt konsequent seine „Ent-Dollarisierung“ fort. In den zurückliegenden drei Jahren veräußerte Rußland 96 Prozent seiner US-Anleihen-Bestände. Die jüngsten Daten des US-Finanzministeriums zeigen, daß Moskau allein im März Schuldverschreibungen im Wert von 8,73 Milliarden US-Dollar abwarf.

Die russischen Bestände an US-Staatsanleihen beliefen sich im März auf 3,8 Milliarden US-Dollar gegenüber 12,5 Milliarden US-Dollar einen Monat zuvor. Vor drei Jahren lag der Wert noch bei 105 Milliarden US-Dollar. Moskau liquidierte demnach in diesem Zeitraum mehr als 96 Prozent seines Bestandsvolumens. Auch der Wert an langfristigen US-Staatsanleihen ging um 928 Millionen US-Dollar zurück, der an kurzfristigen Anleihen um 7,8 Milliarden US-Dollar, auf jetzt nur noch 473 Millionen US-Dollar.

Rußland war in der Vergangenheit einer der Hauptinhaber von US-Schuldverschreibungen. Seit Mai 2017 reduziert Moskau jedoch kontinuierlich diese Investitionen im Zuge seiner Ent-Dollarisierungspolitik sowie als Reaktion auf die von Washington verhängten Sanktionen.

Darüber hinaus diversifizierte Moskau seine Reserven und steigerte die Goldkäufe auf ein Rekordniveau, wodurch der Kreml zum weltweit engagiertesten Goldkäufer wurde. Die gesamten Goldbestände des Landes beliefen sich im März auf 73,9 Millionen Feinunzen (2.298 Tonnen) und haben nach den jüngsten Daten der russischen Zentralbank einen Wert von rund 120 Milliarden US-Dollar.