Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hält am „Russlandtag“ in Rostock fest

09.06.2021

Die mecklenburg-vorpommersche SPD-Ministerpräsidentin Schwesig gehört zu den unerschütterlichen Stützen des russisch-deutschen Pipelineprojekts Nord Stream 2, das kurz vor der Fertigstellung steht. Sie hält deshalb auch am „Rußlandtag“ fest, der jetzt bereits zum vierten Mal in Rostock stattfinden soll – auch wenn Transatlantiker und Putin-Hasser lauthals gegen die Veranstaltung Front machen. „Es ist besser, im Dialog zu bleiben, anstatt Brücken abzubrechen“, erklärte die Ministerpräsidentin im Vorfeld.

Vor wenigen Tagen hatte dagegen der Petersburger Dialog anders entschieden: angesichts der aktuellen Entwicklungen in Rußland könne man nicht einfach so weitermachen wie bisher, wurde geunkt. Der Vorstand des deutschen Vereins entschied jetzt, ein für Juli geplantes Treffen mit dem russischen Vorstand abzusagen. Auch das Treffen des Petersburger Dialogs im Oktober in Kaliningrad steht auf der Kippe.

Von einem solchen Konfrontationskurs will man in Rostock nichts wissen. Erstmals fand das deutsch-russische Wirtschaftstreffen ausgerechnet 2014 statt, als Rußland erfolgreich die Krim anschloß. Aber selbst damals entschied Schwesigs Amtsvorgänger Erwin Sellering (SPD), das Treffen nicht abzusagen.

Der Rußlandtag wird von der Staatskanzlei Mecklenburg-Vorpommern gemeinsam mit den Industrie- und Handelskammern und dem Ostinstitut Wismar veranstaltet. Zu den Rednern gehören der russische Handelsminister Denis Manturow, Botschafter Sergej Netschajew und Brandenburgs Ex-Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD). Wichtigster Geldgeber ist das Unternehmen Nord Stream 2, das den Rußlandtag als „Platinsponsor“ mit 10.000 Euro unterstützt.