Ein Jahr nach dem 07.Oktober Der Krieg um Palästina eskaliertf

14.11.2024

Am 07.10.2023 eröffnete sich mit dem im Westen als Terrorangriff betrachteten Angriff der Hamas und weiterer palästinensischer Gruppen auf Israel eine weitere Front im Krieg um eine neue multipolare Weltordnung, die seitdem die Welt in Atem hält. Der Anlass dafür war die Schändung der für Moslems als zentrales Heiligtum geltenden Al-Aqusa Moschee in Jerusalem. Der Krieg um das Heilige Land Palästina weitet sich immer mehr zu einem den ganzen Nahen Osten umfassenden Konflikt aus.

Der Krieg mit einer Kommandoaktion palästinensischer Kräfte - mehr als 10.000 Raketen wurden vom Gazastreifen aus auf Israel abgeschossen, 3000 Kämpfer nahmen in weiterer Folge mehr als 200 Geiseln unter den überrumpelten Soldaten der israelischen Streitkräfte und sorgten für insgesamt 1.139 Tote Soldaten und Zivilisten, die zum Teil auch auf die „Hannibal“-Direktive der israelischen Armee zurückzuführen sind. Unterstützt wurden sie dabei von der Hisbollah, welche den Norden Israels bombardiert, wohingegen Ansar-Allah, auch Houthis genannt, die Schifffahrt nach Israels über das Rote Meer unterbindet - 250.000 Israelis flohen aus dem Norden des Landes, die israelische Wirtschaft leidet darunter stark und sieht sich den Herausforderungen eines Abnutzungskriegs an drei Fronten auf Dauer nicht gewachsen. 

Der Gegenschlag richtete sich undifferenziert gegen Zivilisten und Kämpfer der Hamas, was Israel von Seiten der Vereinten Nationen und zahlreichen Staaten den Vorwurf einbrachte, einen Völkermord in Palästina verübt zu haben. Laut einer Einschätzung von Wissenschaftlern des Öffentlichen Gesundheitswesens sind mehr als 186.000 Todesfälle auf die israelische Kriegsführung in Gaza zurückzuführen, was 8% der Gesamtbevölkerung entspricht. Zu diesen Verlustzahlen kommt es, weil Israel gezielt die zivile Infrastruktur des Landes beschießt die auf der Flucht befindlichen Zivilisten als Zufluchtsort dienen. Exemplarisch dafür steht die Erstürmung des Al-Shifa-Krankenhauses am 15.11.2023, bei der laut Washington Post keine Beweise dafür vorliegen, dass dort Kämpfer der Hamas stationiert waren. Erstaunlich an diesem Völkermord ist, dass er von der bestialisierten Soldateska Israels auf Tiktok und anderen sozialen Medien stolz dokumentiert wird – Beweise gibt es genug, doch das Schweigen der westlichen Regierungen zu den Verbrechen Tel-Avivs ist angesichts des selbstauferlegten Anspruchs als Gralshüter von „Demokratie und Menschenrechten“ mehr als dröhnend.

Obwohl die Verluste der Palästinenser riesig sind, geht der Kampf weiter: Während Israel die Grenze Gazas zu Ägypten sowie größere Gebiete im Zentrum und Norden des Gazastreifens kontrolliert, ist die Hamas in den Norden des Landes zurückgekehrt. Mittels Staatsterrorismus (Israel ließ mehrere tausend mit Sprengstoff gefüllte Pager im Libanon explodieren) und „gezielten Tötungen“ versucht Israel im Sinne der „Mad Dog“ Strategie das Kriegsglück zu wenden. Doch die vorläufige Folge war nur der bisher größte ballistische Angriff der Welt durch den Iran, der mit mehr als 200 ballistischen Raketen Israels Wunderwaffe „Iron Dome“ überwältigte und Tel Aviv vor der ganzen Welt blamierte. Auch Israels jüngster Einmarsch im Süden des Libanons stößt auf heftigen Widerstand der Hisbollah und verursacht große Verluste in der Armee. Neanyahus Krieg scheint zum Scheitern verurteilt.