Trendwende bei der Bundeswehr: Von der Leyen kassiert Bundeswehr-„Reformen“

Donnerstag, 12 Mai, 2016 - 09:00

Die Realität kommt bei der Bundeswehr an. Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) kippt reihenweise „Reformen“ ihrer Vorgänger und will die Bundeswehr moderner, wieder größer und schlagkräftiger machen. Nur die Wehrpflicht will sie partout nicht wieder einführen.

„Nach heutiger Lage“ sei es „notwendig“, die Bundeswehr erstmals seit 1990 personell wieder deutlich aufzustocken, erklärte die Ministerin. Nach ihren Plänen soll der militärische Bereich nach ihren Plänen zunächst um 14.300 Soldaten wachsen, der zivile um 4.400 Angestellte. In einem ersten Schritt sollen 7.000 Soldatenstellen neu geschaffen werden. Weitere Personallücken sollen durch interne Umstrukturierungsmaßnahmen behoben werden.

Für ihre Abkehr vom Abrüstungskurs ihrer Vorgänger erhält die Ministerin Zustimmung aus Fachkreisen. So begrüßte der Bundeswehrverband die Pläne von der Leyens. Der Bundesvorsitzende des Verbandes, André Wüstner, sprach von einer richtigen Entscheidung, die den „Weg der Stärkung der Bundeswehr konsequent“ fortsetze. Die Neuausrichtung in der vergangenen Legislaturperiode sei „fehlerhaft“ gewesen.

1990 umfaßte die Truppe noch 585.000 Soldaten. Der Zwei-plus-Vier-Vertrag erlegte der Bundesrepublik eine Abrüstung auf 370.000 Mann bis zum Jahr 1994 auf. Inzwischen ist die Truppenstärke auf ein Drittel geschrumpft. Im Zuge der Trendwende kassierte Verteidigungsministerin von der Leyen inzwischen fast alle Reformansätze ihrer Vorgänger Karl-Theodor zu Guttenberg und Thomas de Maizière. Nur die Wehrpflicht möchte die Ministerin auf keinen Fall wieder reaktivieren. (mü)

zuerst.de (11.9.2016)

http://zuerst.de/2016/05/11/trendwende-bei-der-bundeswehr-von-der-leyen-kassiert-bundeswehr-reformen/

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