Neue Details zum FPÖ-Ibiza-Skandal: Warnung vor einer Falle wurde ignoriert
. In Österreich bringt die Aufarbeitung des sogenannten Ibiza-Skandals, der zum Sturz der ÖVP-/FPÖ-Regierung führte, noch immer ständig neue Details ans Tageslicht. Jetzt will die Tageszeitung „Kurier“ von einem Insider erfahren haben, daß der ebenfalls über die Affäre gestürzte Ex-FPÖ-Fraktionschef Johann Gudenus vor dem Treffen auf Ibiza von einem gut vernetzten Unternehmer vor dem „Lockvogel“ – der vermeintlichen schwerreichen russischen Oligarchen-Erbin – gewarnt wurde. Allerdings erfolglos – Gudenus ließ sich demnach von dem angeblichen 350-Millionen-Euro-Vermögen, das die „Oligarchin“ in Österreich investieren wollte, blenden.
Der Insider will dem „Kurier“ berichtet haben, Gudenus habe ihm vor dem Ibiza-Treffen von der vermeintlich reichen Russin erzählt, die ein Grundstück der Familie Gudenus im niederösterreichischen Kremstal kaufen wolle. Er habe ihm auch ein Foto gezeigt. Der Unternehmer habe Gudenus daraufhin gewarnt: weder kenne er die Frau, noch könne der vorgebliche Onkel der Frau, der russische Gas-Oligarch Igor Makarow, eine Nichte haben, da er auch keine Geschwister habe.
Doch Gudenus habe die Warnung offensichtlich nicht als solche verstanden. So kam es nur wenige Wochen später, am 24. und 25. Juli 2017, zu dem Treffen von Gudenus und Strache mit der vermeintlichen Oligarchennichte Alinya Makarowa. Wie bereits bekannt, soll während des Treffens vor allem Gudenus‘ anwesende Ehefrau starke Zweifel geäußert haben, und auch Strache habe mehrfach eine Falle vermutet. Doch Gudenus habe auch da widersprochen: „Das ist keine Falle.“
Gudenus bleibt laut „Kurier“ bei seiner bisherigen Version: er habe sich auf die Angaben des Anwalts Ramin M. verlassen und ihm vertraut. Bei M., der das Treffen auf Ibiza eingefädelt haben und an der Planung und Umsetzung der Aufzeichnung der Ibiza-Gespräche beteiligt gewesen sein soll, fand am Dienstag eine Hausdurchsuchung statt. Die Vorwürfe lauten auf Täuschung und verbotene Annahme. Es wurden elektronische Datenträger sowie Mobiltelefone sichergestellt.