Indien greift Extremisten in Pakistan an

Freitag, 30 September, 2016 - 10:00

Die Spannungen zwischen den vefeindeten Atommächten Indien und Pakistan steigen gefählich. Das indische Verteidigungsministerium gab am Donnerstag zum ersten Mal seit 1971 eine Militäraktion auf pakistanischem Boden zu. In der Nacht habe man einen "chirurgischen Schlag" gegen Stellungen von Terroristen auf pakistanischem Boden durchgeführt, hieß es in der Erklärung.

Hintergrund ist eine schwere Attacke auf eine indische Militärbasis in der Stadt Uri im indischen Teil der Unruheregion Kaschmir vor zehn Tagen. Dabei kamen die vier Angreifer und 18 indische Soldaten ums Leben. Die indische Armee machte die von Pakistan aus operierende militante Islamistengruppe Jaish-e-Mohammed verantwortlich. Seit dem Zwischenfall ist der Ton der beiden Staaten gegeneinander zunehmend schärfer geworden.

"Wir haben Pakistan genug Gelegenheit gegeben, selbst die nötigen Schritte nach der Attacke in Uri einzuleiten", sagte der indische Generalleutnant Ranbir Singh zu der nächtlichen Militäroperation. "Während unserer Operationen haben wir den Terroristen und ihren Unterstützern erhebliche Verluste zugefügt."

Das pakistanische Militär meldete, bei einem "mehrstündigen nächtlichen Gefecht" entlang der Grenze in der Kaschmirregion seien zwei Soldaten getötet worden. Von weiteren Opfern wurde bisher nichts bekannt.

Pakistans Ministerpräsident Nawaz Sharif verurteilte die "unprovozierte, nackte Aggression der indischen Streitkräfte". Man solle Pakistans "Verlangen nach guter Nachbarschaft nicht für Schwäche halten". Die pakistanischen Streitkräfte seien voll in der Lage, das pakistanische Territorium zu verteidigen.

diepresse.com (29.9.2016)

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