Wegen Corona: Kanzlerin Merkel will noch mehr Klimamaßnahmen

Samstag, 2 Mai, 2020 - 07:47

Bundeskanzlerin Angela Merkel sieht sich durch den Corona-Notstand in ihrer Klimapolitik bekräftigt – sie nutzt den Stillstand, um jetzt noch schärfere Klimaziele anzukündigen. Sie begrüße Vorschläge der EU-Kommission, eine Treibhausgas-Minderung von 50 bis 55 Prozent gegenüber dem Stand von 1990 anzustreben, erklärte sie beim Petersberger Klimadialog.

Derzeit liegt die Marke bei 40 Prozent Minderung. Von einschlägigen „Experten“ wird das als deutlich zu wenig erachtet, um dem – völlig imaginären – Ziel näherzukommen, die durchschnittliche Erderwärmung auf unter zwei Grad Celsius zu halten.

Der Petersberger Klimadialog findet jährlich statt, heuer erstmals per Video-Konferenz. Unter deutschem Vorsitz berieten Politiker aus rund 30 Ländern darüber, wie sich die Wiederbelebung der Wirtschaft in der Krise und Klimaschutz zusammenbringen lassen.

Bundeskanzlerin Merkel erklärte dabei, bis zur angestrebten „Klimaneutralität“ 2050 sei es ein langer Weg. Sie begrüße daher den Vorschlag der EU-Kommission für ein ehrgeizigeres Zwischenziel. Dafür brauche es ein „umfassendes Maßnahmenpaket“ mit Investitionen in klimafreundliche Infrastrukturen und auch eine „angemessene CO2-Bepreisung“. Merkel betonte, trotz Corona-Krise bleibe die Aufgabe bestehen, „mit Ernsthaftigkeit und Leidenschaft“ das Pariser Klimaschutz-Abkommen umzusetzen.

Dabei gilt für Deutschland bereits ein 55-Prozent-Ziel für 2030. Was eine Anhebung des EU-Ziels für die einzelnen Mitgliedstaaten genau bedeuten würde, ist Verhandlungssache – möglicherweise müßte Deutschland sein Ziel nochmals anheben.

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