Sizilien macht Migranten-„Hotspots“ dicht

Dienstag, 25 August, 2020 - 08:37

Vor dem Hintergrund des ungebrochenen Zustroms Illegaler über das Mittelmeer will Sizilien jetzt alle „Hotspots“ für Migranten schließen. Nach den extrem hohen Zugangszahlen in den letzten Wochen hat der Präsident Siziliens, Nello Musumeci, einen Erlaß zur Schließung von Hotspots und anderen „Flüchtlings“einrichtungen auf der Insel angekündigt. Musumeci verlangte eine Luftbrücke, um alle Migranten von Sizilien und Lampedusa auf das italienische Festland zu bringen.

„Sizilien kann diese Migranteninvasion nicht mehr erdulden“, protestierte der Mitte-Rechts-Politiker. „Die italienischen und europäischen Regeln gelten nicht mehr. Europa tut so, als wäre die Migration nicht sein Problem. Unsere Appelle gehen ins Leere. Das Phänomen der illegalen Migration wird auf präzedenzlose Weise unterschätzt“, kritisierte Musumeci.

Auf Sizilien wächst inzwischen die Sorge um die öffentliche Gesundheit, nachdem Dutzende Migranten die „Flüchtlings“einrichtungen verlassen haben, in denen sie sich eigentlich einer zweiwöchigen Corona-Quarantäne unterziehen müssen.

Das einzige Aufnahmezentrum auf Lampedusa – das offiziell 95 Menschen aufnehmen kann – kämpft seit Wochen mit Überfüllung und Gesundheitsproblemen. Lampedusas Bürgermeister Totò Martello hatte am Donnerstag in einem offenen Brief an den Ministerpräsidenten Giuseppe Conte die Regierung zum Handeln aufgerufen. In Italien ist die Anzahl der Bootsmigranten vor allem aus Tunesien sprunghaft gestiegen.

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