Russischer Außenminister Lawrow warnt vor anti-weißem Rassismus

Donnerstag, 8 April, 2021 - 07:07

Der russische Außenminister Lawrow ist kein Mann der lauten Töne und gehört auch nicht zu denjenigen, die sich mit erhobenem Zeigefinger in die inneren Angelegenheiten anderer Länder einmischen. Umso größeres Gewicht kommt jetzt einer Äußerung des russischen Chefdiplomaten zu, über die die „Moscow Times“ jüngst unter Bezugnahme auf eine AFP-Meldung berichtete.

Demnach kritisierte Lawrow im Rahmen eines Interviews im russischen Fernsehen, daß es in den USA eine zunehmende „Aggression gegen weiße Menschen“ gebe und daß dies den Bemühungen zur Bekämpfung des Rassismus schade. Lawrow wörtlich: „Wir waren Pioniere der Bewegung zur Förderung der Gleichberechtigung von Menschen jeglicher Hautfarbe.“ Lange Zeit habe Rußland den weltweiten Trend unterstützt, „daß jeder den Rassismus loswerden will“.

Dabei sei es aber wichtig, „nicht in das andere Extrem zu verfallen, das wir während der ‚BLM‘-Veranstaltungen [Black Lives Matter; d. Rd.] und der Aggression gegen weiße Menschen, weiße US-Bürger, gesehen haben“.

Lawrow beschuldigte in diesem Zusammenhang ausdrücklich die USA, sie wollten eine „kulturelle Revolution“ über die ganze Welt verbreiten, und sagte: „Sie verfügen dafür über kolossale Möglichkeiten.“

So sei jetzt auch Hollywood dabei, seine Regeln zu ändern, „so daß alles die Vielfalt der modernen Gesellschaft widerspiegelt“, sagte Lawrow und bezeichnete dies als „eine Form der Zensur“.

„Ich habe Schwarze in Shakespeares Komödien spielen sehen. Nur weiß ich nicht, wann es einen weißen Othello geben wird“, fuhr der russische Außenamtschef fort. „Sie sehen, das ist absurd. Wenn man die politische Korrektheit bis an den Punkt der Absurdität führt, wird das nicht gut enden“, fügte er hinzu.

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