NATO-Intervention 2011 in Libyen: Lawrow kritisiert „kriminelles, rechtswidriges Abenteuer“ des Westens

Samstag, 18 Januar, 2020 - 10:10

Mit Blick auf die aktuellen Vermittlungsbemühungen im Libyen-Konflikt hat der russische Außenminister Lawrow erneut daran erinnert, daß für die anhaltende Krise in dem nordafrikanischen Land die NATO-Intervention 2011 verantwortlich sei. Es gebe infolgedessen derzeit keine „Staatlichkeit“ in Libyen, sagte Lawrow auf einer Pressekonferenz in Sri Lanka.

„Die Folgen dieses Abenteuers – eines kriminellen, rechtswidrigen Abenteuers – ernten wir immer noch. Vor allem natürlich das libysche Volk“, zitiert die russische Agentur RIA Novosti den russischen Chefdiplomaten.

Rußland setze sich dafür ein, daß alle Konfliktparteien in diesem Land Verantwortung für das Schicksal ihres Landes übernehmen, wie es zuvor bereits in Syrien der Fall gewesen sei, hieß es weiter. Eine Wiederholung des Prozederes wie in Syrien wäre gut für Libyen, aber im Augenblick verfüge das Land nicht über eine eigene Staatlichkeit, so Lawrow.

Zudem setzten sich Extremisten aus Syrien, darunter auch aus Idlib, nach Libyen ab, um nun auch dort „Verwirrung zu stiften“.

Nach dem Sturz und der Ermordung des libyschen Staatschefs Muammar Gaddafi im Jahr 2011 hat Libyen praktisch aufgehört, als einheitlicher Staat zu existieren. Heute herrscht dort Chaos und anhaltender Bürgerkrieg.

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