Lockdown in Deutschland: 56 Prozent mehr Privatinsolvenzen

Mittwoch, 9 Juni, 2021 - 07:04

Lange prognostiziert, steigt die Zahl der Privatinsolvenzen im Gefolge des Corona-Dauerlockdowns jetzt rapide an. Nach Angaben der Wirtschaftsauskunftei Crifbürgel gab es im ersten Quartal des laufenden Jahres 2021 stattliche 31.821 Privatinsolvenzen – 56,5 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Nach zehn Jahren sinkender Zahlen erwartet Crifbürgel im Gesamtjahr 2021 in etwa eine Verdoppelung der Privatpleiten auf bis zu 110.000 Fälle. Im vergangenen Jahr gab es demnach 56.324 private Insolvenzen in Deutschland.

Die unmittelbar von der Corona-Dauerkrise verursachte Insolvenzwelle wird nach Einschätzung der Wirtschaftsauskunftei wohl ab dem zweiten Halbjahr 2021 einsetzen und bis in das Jahr 2022 hineinreichen. Die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie seien nicht nur für Beschäftigte im Niedriglohnbereich existenzbedrohend, sondern auch im mittleren Einkommensbereich zum Beispiel durch Kurzarbeit deutlich spürbar. Auf Dauer führe weniger Einkommen erst in die Überschuldung und dann in die Privatinsolvenz. Verbraucher haben vor allem Schulden bei Kreditinstituten, Versandhändlern, Versicherungen, Behörden, Vermietern, Energieversorgern und Telefongesellschaften.

Ab Mai gilt wieder die gesetzliche Insolvenzantragspflicht. Während der Corona-Krise war diese ausgesetzt, um Pleiten zu vermeiden.

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