Kulturkampf in Deutschland: Eiertanz um „deutschen Liederabend“ in Düsseldorf
Ein entlarvender Vorgang: Sänger-Legende Heino (82) bekam jetzt Schwierigkeiten mit einem für Oktober geplanten „deutschen Liederabend“ in Düsseldorf. Der Intendant der dortigen Tonhalle, Michael Becker, wollte den Abend unter einem solchen Titel nicht bewerben lassen, da der Begriff „deutscher Liederabend“ angeblich „tümelt“ und „städtische Räume kein Ort für Hetze sind“, berichtete die „Bild“-Zeitung.
Becker beruft sich dabei auf den Antrag zu einer Verordnung der Düsseldorfer Stadtratssitzung von SPD, BÜNDNIS 90 DIE GRÜNEN und FDP vom März 2019, die eine „Überlassung von Räumen für Veranstaltungen mit rassistischen, antisemitischen, salafistischen, antidemokratischen, sexistischen, gewaltverherrlichenden oder anderen menschenfeindlichen Inhalten“ ablehne.
Becker bot Heino an, das Konzert umbenennen oder kostenfrei stornieren zu lassen. Doch der Barde zeigte sich nicht bereit, das Wort „deutscher“ aus seinem Liederabend streichen zu lassen. Vielmehr war sein Management bereit, für den Raum Düsseldorf, wenn auch nur gezwungenermaßen, nötigenfalls einen anderen Konzertsaal zu suchen.
Zuguterletzt konnte sich Heino doch noch durchsetzen – aber nicht etwa, weil der Hallen-Intendant noch Vernunft zeigte, sondern nur auf allerhöchste Intervention des Düsseldorfer Oberbürgermeisters Stephan Keller (CDU). Er sicherte Heino in einem Telefonat zu, daß dieser sein Konzert wie geplant bewerben dürfe, teilte eine Stadtsprecherin mit. „Ich sehe in dem Plakat von Heino keinerlei nationalistische oder ähnliche Tendenzen und teile die Kritik daran nicht“, hatte Keller zuvor bereits in Richtung Tonhalle verlauten lassen.