Kultur nach Corona: Künftig kein Bruckner und Mahler mehr?

Freitag, 28 August, 2020 - 09:22

Auch das kulturelle Leben wird jetzt vom Corona-Irrsinn erfaßt, und die Öffentlichkeit soll es als „neue Normalität“ akzeptieren. In der Hamburger Elbphilharmonie fand jetzt nach mehr als fünf Monaten erstmals wieder ein Konzert statt – die Rahmenbedingungen muten allerdings eher wie eine Farce an.

Um die „Hygienemaßnahmen“ umzusetzen, sollen künftig statt 2100 nur noch 628 Besucher in den Großen Saal dürfen. Nur jede zweite Sitzreihe wird noch genutzt, und zwischen jedem Platz sind jeweils zwei Sessel gesperrt. Auch dauern die Konzerte nur noch etwa eine Stunde, und es gibt keine Pausen mehr. Damit dürften längere Werke der klassischen Musikliteratur wie Symphonien von Bruckner und Mahler, aber auch Beethovens Neunte künftig einem faktischen Aufführungsverbot zum Opfer fallen.

Auch das übrige Ambiente im Konzertsaal lädt nicht eben zu musealem Genuß ein: an den Wänden hängen Spender mit Desinfektionsmittel. Bodenmarkierungen am Einlaß, vor den Toiletten und vor dem Tresen der Bar erinnern die Konzertbesucher daran, die Abstandsregeln einzuhalten. Auf allen Laufwegen muß ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden – auch das Personal trägt schwarze Masken mit weißer „Elphi“-Silhouette.

Unter diesen Rahmenbedingungen soll am 1. September der Spielbetrieb in der Elbphilharmonie wieder aufgenommen werden – und andernorts ebenfalls. Aber Musikvergnügen geht anders.

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