Katalanische Separatisten wieder auf dem Kriegspfad

Samstag, 5 Oktober, 2019 - 09:49

Kurz vor dem zweiten Jahrestag des – illegalen – Unabhängigkeitsreferendums in Katalonien spitzt sich der dortige Konflikt wieder zu. Die spanische Regierung rief den separatistischen Regionalpräsidenten Quim Torra jetzt dazu auf, jede Art von Gewalt „klar zu verurteilen“.

Der Aufruf war eine Reaktion auf mehrere umstrittene Beschlüsse, die das Regionalparlament in Barcelona zuvor gebilligt hatte. Darin wird unter anderem zum Ungehorsam gegenüber Madrid und zur Durchsetzung der Selbstbestimmung ermuntert und der Abzug der spanischen Polizeieinheit Guardia Civil aus Katalonien gefordert.

Nach einer Kabinettssitzung sagte Regierungssprecherin Isabel Celaá am Freitag, sobald die Beschlüsse im katalanischen Gesetzesblatt veröffentlicht würden, werde man sie beim Verfassungsgericht in Madrid anfechten. Die Regierung von Ministerpräsident Sánchez werde „keine Attacke auf die Verfassung“ zulassen. Die Beschlüsse wertete Celaá auch als „Angriff auf das Zusammenleben der Katalanen“.

Die Beschlüsse der Katalanen waren wiederum eine Reaktion auf die Festnahme von sieben Separatisten, die unter anderem der Zugehörigkeit zu einer terroristischen Organisation und des Besitzes von Sprengstoff beschuldigt werden. Das Staatsgericht in Madrid ordnete für alle Männer Untersuchungshaft ohne Recht auf Freilassung auf Kaution an.

Die Polizei entfernte unterdessen am Freitag ein Banner mit der Aufschrift „Freiheit für politische Gefangene und Exilanten“, das seit Wochen vor dem katalanischen Regierungsgebäude prangte. Kurz darauf brachten Politiker und Künstler aus den Reihen der Separatistenbewegung am Balkon ein neues Banner an, in dem auf das Recht auf Meinungsfreiheit und auf freie Meinungsäußerung hingewiesen wird.

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