Nord Stream 2: USA setzen Deutschland weiter unter Druck

30.08.2019

Die US-Regierung kann das Stänkern nicht lassen. Jetzt erklärte der Sicherheitsberater von US-Präsident Trump, John Bolton, erneut, die USA seien über das russisch-deutsche Pipeline-Projekt Nord Stream 2 „besorgt“.

„Die zu starke Abhängigkeit von nur einem Staat, von nur einem Lieferanten wirkt sich negativ auf die Unabhängigkeit von Ländern aus. Deshalb sind wir besorgt. Wir sehen viele andere Möglichkeiten in diese Richtung“, sagte Bolton auf einer Pressekonferenz ausgerechnet in Kiew.

Bolton warb in diesem Zusammenhang für die Abnahme von (teurem) amerikanischen Flüssiggas: „Es geht um ein neues Projekt zur Lieferung von Erdgas über die Transkaspische Pipeline und über den Export von verflüssigtem Gas (LNG) aus den USA“, sagte Bolton.

Im Juli hatte der Senatsausschuß im US-Kongreß Sanktionen gegen Unternehmen beschlossen, die sich am Projekt Nord Stream 2 beteiligt sind. Die Leitung verläuft im Territorialgewässer von Deutschland, Finnland, Schweden, Dänemark und Rußland. Dänemark ist das einzige Land, das den Bau der Pipeline bislang nicht genehmigt hat.

Die USA stehen dem Projekt kritisch gegenüber. Sie üben weiterhin Druck auf die europäischen Länder und insbesondere auf Deutschland aus, um sie zum Verzicht auf den Pipeline-Bau zu bewegen – bislang ohne greifbares Ergebnis.