Grüner kritisiert moralische Maximalforderungen von „Seenotrettern“

24.07.2019

Der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) hat die Forderungen sogenannter „Seenotretter“ im Mittelmeer als „moralisch falsch“ verurteilt. Es sei richtig, Flüchtlinge nicht im Mittelmeer ertrinken zu lassen, schrieb Palmer auf Facebook. Organisationen wie „Sea Watch“ wollten aber „nicht nur vor dem Ertrinken retten, sie verlangen die Aufnahme aller Migranten, die bis ans Mittelmeer kommen, in Europa“.

Dies überfordere den Kontinent „wenn nicht ökonomisch, dann politisch und gesellschaftlich“. Entscheidender sei aber der unmoralische Aspekt solcher Forderungen. „Diejenigen, die versuchen, auf diesem hoch gefährlichen Weg nach Europa durchzukommen, sind selten diejenigen, die Hilfe am dringendsten benötigen“, monierte Palmer.

Es handle sich nämlich überwiegend um „junge Männer, die stark genug sind, die Strapazen auf sich zu nehmen und mehrere tausend Dollar zusammenkratzen können, um es bis auf ein Boot zu schaffen“. Zehntausende im Kongo mißhandelte Frauen erhielten auf diesem Weg hingegen keine Hilfe. „Die Menschen, die am dringendsten Hilfe benötigen, schaffen es nicht bis ans Mittelmeer.“

Palmer verlangt deshalb von den Unterstützern der Nichtregierungsorganisationen „weniger Moralisieren und mehr nüchterne Analyse der Fakten und der Hilfsmöglichkeiten“.

In der Vergangenheit hatte Palmer auch die überproportional hohe Kriminalität von Asylbewerbern angeprangert. Ein anderes Mal geißelte er das rücksichtslose Verhalten afrikanischer Asylbewerber im öffentlichen Raum. Fast immer, wenn schwarze, junge Männer sich raumgreifend, aufdringlich und unverschämt verhielten, habe man es mit Asylbewerbern zu tun, sagte er.