Griechische Forderungen an Deutschland blitzen ab: „Die Reparationsfrage ist abschließend geklärt“

23.10.2019

In der Frage deutscher Reparationszahlungen an Griechenland simuliert die Bundesregierung Standfestigkeit. Das Auswärtige Amt in Berlin überreichte jetzt dem griechischen Botschafter Daskarolis eine offizielle Note, der zufolge die Bundesregierung nicht mit Griechenland über deutsche Reparationen verhandeln will. Die entsprechende Aufforderung aus Athen wird darin formell zurückgewiesen.

Die Bundesregierung beharrt dabei auf ihrer seit langem vertretenen Position. Ein Ministeriumssprecher erklärte der Nachrichtenagentur dpa gegenüber: „Die Rechtsauffassung der Bundesregierung in dieser Frage ist unverändert: die Reparationsfrage ist abschließend geregelt. Daran hat sich nichts geändert.“

Griechenland hatte Deutschland Anfang Juni offiziell mit einer Verbalnote offiziell zu Verhandlungen über Reparationen aufgefordert. Die Regierung in Athen – damals noch unter dem linken Regierungschef Alexis Tsipras – war dazu vom Parlament aufgefordert worden. Eine griechische Parlamentskommission veranschlagt die Summe für die von Deutschland im Zweiten Weltkrieg verursachten Schäden auf 289 Milliarden Euro – inklusive einer Zwangsanleihe, die Griechenland der Deutschen Reichsbank während des Krieges gewähren mußte.

Der neue, konservative griechische Ministerpräsident Mitsotakis hat sich die Forderung nach Verhandlungen zueigen gemacht. Für die Bundesregierung ist das Thema mit dem Zwei-plus-Vier-Vertrag von 1990 rechtlich und politisch abgeschlossen.