De-Amerikanisierung: Der Dollar verliert immer mehr an Bedeutung

24.06.2021

Rußland setzt seinen Kurs der „Entdollarisierung“ fort. Infolgedessen steigen die globalen Rohölpreise zugunsten der russischen Ölindustrie – und der Rubel erreicht den höchsten Stand gegenüber dem US-Dollar seit Juli 2020.

Am Mittwoch wurde die russische Währung bei rund 72 Rubel gegenüber dem US-Dollar gehandelt. Gleichzeitig stiegen letzte Woche die Renditen russischer Anleihen, während die US-Renditen zurückgingen.

Liam Peach, Ökonom für Schwellenländer bei Capital Economics, prognostiziert: „Es ist wahrscheinlich, daß es in naher Zukunft mehr Raum für weitere Gewinne im Rubel gibt, da die Ölpreise und die lokalen Anleiherenditen weiter steigen.“

Seit der Erklärung des russischen Finanzministeriums, wonach Moskau allein im Mai seine Bestände an US-Währung im Wert von fünf Milliarden US-Dollar aus dem russischen Nationalen Vermögensfonds verkauft hat, legte der Rubel an den Börsen erheblich zu. Zuvor hatte der russische Finanzminister Siluanow erklärt, daß der Anteil des US-Dollar in dem Fonds im Juni auf null reduziert wird. Der Schritt ist Teil einer breiteren Kampagne der russischen Regierung, um die Anfälligkeit der russischen Wirtschaft gegenüber der US-Währung und westlichen Sanktionen zu reduzieren.

Erst letzte Woche dann ein weiterer Schlag gegen den Dollar: das russische Finanzministerium kündigte an, die Fremdwährungsliquidität von US-Dollar auf Euro umzustellen.