Das Ende des "Fourth Turning"

08.01.2025

Die Strauss-Howe-Generationentheorie oder die „Vierte Wende“ besagt, dass die Geschichte zyklischen Mustern folgt und vier Wendungen durchläuft, die jeweils etwa 20-25 Jahre dauern:

1. High (First Turning) - Eine Ära starker Institutionen und Konformität. Das kollektive Vertrauen ist groß und der Individualismus ist gering.

2. Erwachen (Zweite Wende) - Ein kultureller Umbruch, bei dem die jüngere Generation gegen die etablierten Normen rebelliert, was zu einer geistigen und kulturellen Erneuerung führt.

3. Auflösung (Dritte Wende) - Die Institutionen werden schwächer, der Individualismus nimmt zu und das öffentliche Vertrauen in die Institutionen sinkt. Die Gesellschaft wird zersplittert.

4. Krise (Vierte Wende) - Eine Periode großer Umwälzungen, in der kollektives Handeln erforderlich ist, um kritische Probleme anzugehen, oft verbunden mit Krieg, wirtschaftlichem Zusammenbruch oder großen sozialen Veränderungen. Dies führt zurück zu einem neuen Hoch und der Zyklus beginnt von neuem.

Diese Zyklen werden von der kollektiven Psychologie der verschiedenen Generationen (Prophet, Nomade, Held und Künstler) geprägt, die jeweils unterschiedliche Charakterzüge aufweisen, die von der Epoche beeinflusst werden, in die sie hineingeboren wurden. Die Theorie besagt, dass das Verständnis dieser Zyklen helfen kann, zukünftige gesellschaftliche Veränderungen vorherzusagen und sich darauf vorzubereiten.

Die Strauss-Howe-Generationentheorie markiert den Übergang von einem historischen Zyklus zu einem anderen, ein Übergang, der heute durch Donald Trump symbolisiert wird. Der Neokonservatismus und der christliche Zionismus werden als integrale Bestandteile der Krisenphase betrachtet und stellen eine große Herausforderung dar.

Die Strauss-Howe-Theorie ist besonders relevant, wenn es um die Dynamik zwischen Sozialität (Holismus) und Individualismus geht. Dies ist vergleichbar mit dem berühmten Dilemma von L. Dumont, in dem die Sozialität das Hoch, den Anfang und den Frühling darstellt, während der Individualismus die Krise, das Ende und den Winter bedeutet, wobei das Individuum als Krampus dargestellt wird.

Die westliche Moderne ist in diesem Zusammenhang die Krise, der Untergang. Der westliche Nominalismus und Individualismus stehen für den Winter der Geschichte, der den Übergang von der Kultur zur Zivilisation (nach Spengler) und die Vergessenheit des Seins (Heidegger) markiert. Die Generationentheorie kann auf größere historische Zyklen ausgedehnt werden.

Wenn wir relativ kurze Zyklen wie das Saeculum und Turnings den großen Jahreszeiten der Geschichte (wie Tradition, Moderne, Postmoderne) gegenüberstellen, kommen wir zu dem Schluss, dass Trump das Ende einer großen Epoche bedeutet - das Ende der modernen Welt.

Dies markiert auch das Ende der westlichen Moderne. Die Postmoderne dient als philosophische Grundlage für die „woke culture“ und den liberalen Globalismus und offenbart den Nihilismus, der der westlichen Moderne innewohnt. Dies ist der Höhepunkt des Endes, das Ende der westlichen Geschichte.

Trump vollendet dieses Ende und symbolisiert das Ende des Endes. Doch die Frage bleibt: Ist er sich seiner Mission bewusst? Kann er einen neuen Anfang einleiten? Das nächste Hoch kann nicht etwas Relatives, Begrenztes oder Lokales sein. Die nächste Zeitenwende muss eine globale konservative Revolution im weltweiten Maßstab sein.

Das nächste Hoch muss die Überwindung der Moderne bedeuten, d. h. des westlichen Individualismus, Atomismus, Liberalismus und Kapitalismus. Der Westen muss sich selbst transzendieren. Deshalb sind die Werke von Weaver und der politische Platonismus so wichtig. Das nächste Hoch sollte ein großes Erwachen sein, aber nicht im Sinne von Strauss-Howe.

Die westliche Moderne war von Grund auf fehlerhaft und führte zu totaler Degeneration und Katastrophe, die in der Herrschaft des Antichristen gipfelte. Die woke culture ist die Kultur des Antichristen.

Das nächste Hoch kann nur die Große Rückkehr zu Christus sein. Christus ist der König der Welt. Seine Autorität wurde vorübergehend vom Fürsten dieser Welt usurpiert, aber die Herrschaft Satans geht zu Ende. Die Liberalen werden als vom Satan besessen angesehen, und die Moderne selbst ist satanisch. Im Hinduismus wird dieser Zyklus als Kali-Yuga, das dunkle Zeitalter, bezeichnet.

Trump ist viel mehr als nur Trump; er ist ein Zeichen.