Außenhandel und Demontage der Autoindustrie bremsen die deutsche Wirtschaft

21.08.2019

Die Notenbank prognostiziert der deutschen Wirtschaft keine guten Zeiten. „Die gesamtwirtschaftliche Leistung könnte erneut leicht zurückgehen“, hieß es jetzt im aktuellen Monatsbericht der Notenbank. Sinkt die Wirtschaftsleistung zwei Quartale in Folge, sprechen Ökonomen von einer „technischen Rezession“.

Die Konjunktur bleibe voraussichtlich auch im Sommer schwunglos. Nach ersten Daten des Statistischen Bundesamtes war das Bruttoinlandsprodukt im Zeitraum April bis Juni gegenüber dem ersten Quartal um 0,1 Prozent geschrumpft. Vor allem der Außenhandel hinterließ Bremsspuren.

Ausschlaggebend für die Schwäche der größten Volkswirtschaft Europas ist nach Einschätzung der Notenbank der „weiter anhaltende Abschwung in der Industrie“. Die Industrieproduktion dürfte angesichts gesunkener Aufträge auch im laufenden Jahresviertel schrumpfen. „Die stärker binnenwirtschaftlich orientierten Sektoren können sich diesem Abwärtssog bislang weitgehend entziehen und stützen die Konjunktur“, schrieben die Experten.

Erste Spuren der Konjunkturflaute seien inzwischen auch auf dem Arbeitsmarkt erkennbar. Die Beschäftigung sei im zweiten Quartal schwächer als in den vorangegangenen Vierteljahren gewachsen. „Aus heutiger Perspektive ist offen, ob sich die Exporte und damit die Industrie fangen, ehe die Binnenkonjunktur in stärkerem Maß in Mitleidenschaft gezogen wird,“ schreiben die Experten.

Die Abkühlung der Weltwirtschaft, die Unsicherheiten wegen des Handelskonflikts zwischen den USA und China sowie die Unwägbarkeiten des Brexits belasten die deutsche Industrie. Hinzu kommt vor allem der „Strukturwandel“ in der Autoindustrie (d.h. ihre großflächige Demontage durch die Politik der Bundesregierung).