Athen will 10.000 Illegale aufs Festland holen

06.10.2019

Nach der Ankunft Tausender Migranten auf den Inseln im Osten der Ägäis will die griechische Regierung nun mehr als 10.000 Illegale aus den dortigen Registrierlagern aufs Festland bringen. Das wurde jetzt nach einem Treffen des griechischen Bürgerschutzministers Chryssochoidis mit allen Gouverneuren der 13 Regionen Griechenlands beschlossen.

„Es geht nicht anders. Es gibt auf einigen Inseln mehr Migranten als Einwohner“, sagte der Gouverneur der Halbinsel Peloponnes, Panagiotis Nikas, im griechischen Fernsehen (ERT) nach dem Treffen. „Wir müssen jetzt agieren und Menschen aufnehmen.“

Im April war die Zahl der auf den Inseln lebenden Migranten auf 14.000 zurückgegangen. Seitdem sind aber wieder verstärkt Migranten gekommen. Im August kamen nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) 8.103 Migranten auf den Inseln an. Auf den Inseln Lesbos, Chios, Samos, Leros und Kos harren derzeit mehr als 29.000 Migranten aus. Es ist die höchste Zahl an Migranten, die seit Inkrafttreten des EU-Türkei-Flüchtlingspaktes im März 2016 auf den Inseln lebt.

Der Flüchtlingspakt zwischen der EU und der Türkei sieht vor, daß die EU alle Flüchtlinge und Migranten, die illegal über die Türkei auf die griechischen Inseln kommen, zurückschicken kann. Die Bearbeitung der Asylanträge kommt wegen Personalmangels jedoch auf den griechischen Inseln nur mühsam voran.