Assange angeblich gegen IWF-Kredit ausgeliefert

02.05.2019

Der Vater des kürzlich in der ecuadorianischen Botschaft in London festgenommenen WikiLeaks-Gründers Julian Assange wirft der ecuadorianischen Regierung vor, das Asyl des Whistleblowers gegen die Zusage eines IWF-Kredits beendet zu haben. Die Festnahme des WikiLeaks-Gründers sei nach Zusage des Milliardenkredits erfolgt.

Wörtlich erklärte John Shipton, Vater von Julian Assange, gegenüber dem australischen Medienformat „60 Minutes Australia“: „Ecuador hat keine eigene Währung. Es verwendet den US-Dollar (…) Sie können keinen IWF-Kredit erhalten, wenn die Vereinigten Staaten ihn nicht genehmigen – eben bis zu der Einwilligung, Julian aus der Botschaft zu entfernen.“

Ende Februar hatte Ecuador mit dem IWF ein Finanzierungsabkommen in Höhe von 4,2 Milliarden US-Dollar abgeschlossen, um seine angeschlagene Wirtschaft in Schwung zu bringen. Kaum zwei Monate später widerrief der ecuadorianische Präsident Lenín Moreno das politische Asyl von Assange. Der WikiLeaks-Gründer wurde von der britischen Polizei festgenommen, die ihn direkt aus den Räumen der ecuadorianischen Botschaft in London zerrte. Er saß dort fast sieben Jahre lang fest, da er seine Auslieferung in die USA befürchten mußte, nachdem er Beweise für deren Kriegsverbrechen auf seiner Enthüllungsplattform veröffentlicht hatte.

Im Interview mit „60 Minutes Australia“ führte Assanges Vater weiter aus: „Die USA waren entschlossen, sein Leben aus irgendeinem Grund zu ruinieren. Sie wollen demonstrieren, daß Whistleblower zerstört werden.“ Er widersprach auch der Behauptung, sein Sohn habe insgeheim mit dem Kreml zusammengearbeitet – diese Behauptung wurde zuerst von Hillary Clinton und ihrem Wahlkampfteam in die Welt gesetzt. „Oh, um Himmels willen, das Russenmärchen, verschont mich“, sagte Shipton.