Dutzende Tote bei Anschlag in der Türkei

Erdogan: Attentäter des Hochzeits-Anschlags zwischen 12 und 14 Jahren
21.08.2016

51 Tote und 69 Verletzte wurde nach dem Anschlag auf einer Hochzeitsfeier in der Türkei gezählt. Nun machte Staatspräsident Erdogan erste Angaben zum Attentäter.

Der Anschlag von Gaziantep ist nach Angaben von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan von einem Kind zwischen 12 und 14 Jahren verübt worden. Es habe sich um einen „Selbstmordattentäter” gehandelt, der sich in die Luft gesprengt habe oder „gesprengt wurde”, sagte Erdogan nach Angaben der Nachrichtenagentur Anadolu vom Sonntag.

Die Zahl der Todesopfer sei unterdessen auf 51 gestiegen. 69 Menschen seien verletzt worden, davon 17 schwer.

Erste Hinweise deuteten darauf hin, dass „ISIS“ die Drahtzieher des Anschlags seien. Man sei schon in der Vergangenheit gegen „ISIS“-Zellen in Gaziantep vorgegangen und werde die Einsätze nun verstärken, sagte Erdogan weiter.

Der Terroranschlag war auf eine Hochzeitsgesellschaft verübt worden, die am Samstagabend auf offener Straße im Beybahce-Viertel der Millionenstadt feierte.

Die Explosion ereignete sich in einem Viertel mit zahlreichen kurdischen Einwohnern. Berichten zufolge nahmen viele Kurden an der Hochzeitsfeier teil. Nach Angaben der türkischen Kurdenpartei HDP waren auch einige ihrer Mitglieder anwesend.

Die Provinzhauptstadt Gaziantep liegt etwa 60 Kilometer nördlich der syrischen Grenze. In der Region haben tausende Bürgerkriegsflüchtlinge aus dem Nachbarland Zuflucht gefunden. Gaziantep soll aber auch zu einem Rückzugsort für Dschihadisten geworden sein. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte die Stadt Ende April besucht, um sich ein Bild von der Lage syrischer Flüchtlinge in der Türkei zu machen.

Viele tödliche Anschläge seit Anfang des Jahres

Bereits am Donnerstag waren bei einer Anschlagserie auf türkische Sicherheitskräfte im Südosten und Osten des Landes insgesamt 14 Menschen getötet und rund 300 weitere verletzt worden. Zu einem der Attentate bekannte sich die PKK. Der Anschlag in Elazig war demnach ein Racheakt für die Angriffe der türkischen Armee im kurdisch geprägten Südosten des Landes.

Seit Jahresbeginn wurden in der türkischen Hauptstadt Ankara und in Istanbul zahlreiche tödliche Anschläge verübt, die der „ISIS“-Miliz oder militanten Kurden zugerechnet wurden.

bz-berlin.de (21.8.2016)

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